Ergebnis vom Runden Tisch zur Flüchtlingsunterbringung im Unterallgäu



29.09.2025-021

Der aktuelle Migrationskurs der Bayerischen Staatsregierung und der Bundesregierung führt zu einer spürbaren Senkung der Zugangszahlen im Bereich der irregulären Migration. Kamen heuer bis Ende August rund 8.900 Asylsuchende nach Bayern, waren es im Vorjahreszeitraum noch rund 23.000. Das bedeutet einen Rückgang von rund 61 Prozent. Zusätzlich zu den Asylsuchenden kommen weiterhin ukrainische Kriegsflüchtlinge, die in der Regel anfangs auf staatliche Unterbringung angewiesen sind.

Daher besteht nach wie vor ein hoher Bedarf an Unterbringungsplätzen, aber es braucht in der Summe nicht mehr ganz so viele Unterkunftsplätze wie noch zu Anfang des Jahres, als Bayern so viele Geflüchtete unterbringen musste wie noch nie. Im Landkreis Unterallgäu musste vor allem eine Lösung gefunden werden für den Wegfall von zwei größeren Notunterkünften in Bad Wörishofen und Mindelheim.

Dieses Spannungsverhältnis zwischen sinkenden Zugangszahlen einerseits und der Sicherung von ausreichenden Unterkunftsplätzen andererseits war der Grund für den vom Vorsitzenden der CSU-Landtagsfraktion, Herrn Klaus Holetschek, MdL, ins Leben gerufenen Runden Tisch zu den Flüchtlingsunterkünften im Unterallgäu. Bei zwei Terminen (23. Juli 2025 und nun am 19. September 2025) unter Beteiligung von Frau Regierungspräsidentin Barbara Schretter, Landrat Alex Eder, den Bürgermeistern betroffener Gemeinden, Otto Göppel (Babenhausen), Wolfgang Walter (Egg an der Günz) und Reinhard Schaupp (Fellheim) sowie von Vertretern des Bayerischen Innenministeriums und – beim ersten Termin – den Landtagsabgeordneten Peter Wachler und Bernhard Pohl bzw. – beim zweiten Termin –  von Dr. Florian Dorn, MdB wurde nun mehr Folgendes entschieden:

  • In der Gesamtschau können freie Unterkunftsplätze abgebaut werden, denn der Landkreis Unterallgäu erfüllt perspektivisch seine Asylquote. So können im Landkreis Unterallgäu bis Ende 2025 weitere fünf Unterkünfte in den vier Gemeinden Babenhausen, Bad Wörishofen, Pfaffenhausen sowie Mindelheim geschlossen werden. Sechs Unterkünfte in den Gemeinden Babenhausen, Bad Grönenbach, Ettringen, Tussenhausen und Ungerhausen wurden bereits in diesem Jahr aufgelöst.
  • Die noch Anfang des Jahres geplanten Objekte in Fellheim sowie Babenhausen werden nicht weiterverfolgt.
  • Zudem konnte beim vertraglich fest vereinbarten Objekt in Egg an der Günz erreicht werden, dass die Belegung bis auf Weiteres nochmals deutlich auf nur noch 15 Plätze reduziert wird, die sukzessive mit Familien belegt werden. Die für den Ort möglichst verträgliche Belegung findet in enger Abstimmung zwischen Regierung von Schwaben und Landratsamt statt. 

„Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig ein Austausch aller staatlichen Ebenen ist. Gerade herausfordernde und schwierige Aufgaben können am besten in einem guten und engen Austausch gelöst werden. Daher ist es mir ein Anliegen, dass wir uns auch weiterhin eng mit den betroffenen Bürgermeistern abstimmen“ betonte Regierungspräsidentin Barbara Schretter nach dem Runden Tisch.

Landrat Alex Eder ergänzt: „Wir haben viel hin und her überlegt und intensiv geprüft. In diesem Fall ließ sich aber keine andere Lösung finden, als die Unterkunft in Egg an der Günz zu belegen. Selbstverständlich bleibt es bei meiner Aussage von der Bürgerversammlung Anfang Juni: Wir werden hier ein verträgliches Maß finden.“

Klaus Holetschek betont: „Bei einem so sensiblen Thema wie der Flüchtlingsunterbringung braucht es Sachlichkeit statt Populismus sowie eine klare und abgestimmte Kommunikation. Deshalb habe ich die beiden Runden Tische initiiert. Mit Bürgermeister Wolfgang Walter und Vertretern des Gemeinderats habe ich auch vor Ort in Egg an der Günz das persönliche Gespräch gesucht. Wichtig ist, dass die Belegung zumindest deutlich auf 15 Plätze reduziert wurde und schrittweise mit Familien belegt werden soll. Entscheidend ist auch, dass wir die Entwicklung vor Ort und im ganzen Landkreis weiter genau im Blick behalten.“

Bürgermeister Wolfgang Walter erklärte: „Für uns in Egg an der Günz ist entscheidend, dass die Unterkunft auch künftig ausschließlich mit Familien belegt wird. Das erleichtert die Akzeptanz vor Ort. Zugleich wünsche ich mir, dass die Gemeinde künftig noch enger in die Entscheidungsprozesse einbezogen wird. Mein Dank gilt Klaus Holetschek, der alle Beteiligten an einen Tisch gebracht und damit diesen konstruktiven Austausch möglich gemacht hat.“